Es gibt Menschen, die uns guttun. Von ihnen geht eine positive Ausstrahlung aus. Mit ihnen können wir alles besprechen. Sie drängen sich nicht auf, geben aber auf Anfrage gerne guten Rat. Sie kennen uns manchmal besser als wir selbst uns kennen. Sie spüren es, wenn wir sie brauchen. Sie sind ein Segen für uns.
Solche Menschen stehen oft im Hintergrund und treten erst dann in den Vordergrund, wenn wir darum bitten. Eine solche Person ist Maria, die Mutter unseres Herrn.
An einer Stelle des Neuen Testaments will ich das festmachen. Maria wird in der Bibel nie überschwänglich beschrieben, eher zurückhaltend und nüchtern. Das ist gut so. So wirkt sie authentisch. Nun also die Stelle, auf die ich hinaus will: In der Apostelgeschichte berichtet uns ihr Autor, der Evangelist Lukas, von der Versammlung der Apostel nach der Himmelfahrt des Herrn. Es heißt über diese Gemeinschaft der Jünger: „Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern“ (Apg 1,14).
Maria wird hier fast beiläufig genannt. Aber der Titel, der ihr gegeben wird, sagt viel über ihre Anwesenheit aus: Maria wird die Mutter Jesu genannt. Damit schließt sich der Kreis, den Lukas am Anfang seines Evangeliums aufgemacht hat. Maria wurde Mutter Jesu durch ihr Jawort, das sie Gott gegeben hat. Da konnte der Heilige Geist ungehindert wirken. In den Tagen, in denen die Gemeinschaft der Jünger das neuerliche Wirken des Heiligen Geistes erwartet, ist sie wieder da, die Mutter Jesu. Maria hatte durch den Heiligen Geist Jesus empfangen. Die Jünger sollten durch den Heiligen Geist ihre Bestätigung und Sendung empfangen.
Ganz sicher sprach Maria den Jüngern damals gute Worte zu. Sie unterstützte sie mit ihrem vertrauensvollen Gebet. Ihre Gegenwart im Hintergrund war wie der Rückhalt einer Mutter. Gewiss vermittelte die Mutter Jesu den Jüngern in jenen Tagen Hoffnung.
Mit diesem Blick auf die anwesende Gottesmutter Maria möchte ich den fünfundvierzigsten und letzten Hoffnungs-Impuls beschließen. Danke, du Mutter Jesu und unsere himmlische Mutter, dass du uns in diesen Tagen immer begleitet hast. Deine Nähe war spürbar. Du wirst uns auch künftig nicht verlassen. Du bist ein Segen für uns.
(c) Pfarrer Christoph Haider