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Vertrauen in den Herrn

Seit dem 17. März  gab es täglich einen Hoffnungsimpuls (mit einer Ausnahme). Langsam lasse ich nun die Impulse auslaufen: Heute noch einen und morgen, am 1. Mai,  einen, dann ist vorerst Pause. Ich hoffe, dass die täglichen Gedanken ein Beitrag waren, Menschen aufzurichten und ein wenig Hoffnung zu verbreiten.

 

Wichtig war mir immer, nicht zu viel zu reden und Reizworte zu vermeiden. Von zwei Arten der Rede gab es in den vergangenen Wochen meines Erachtens zu viel: Die Rede, in der Gefahren verharmlost wurden und Menschen, die zur Vorsicht mahnten, abfällig kritisiert wurden. Und die Rede derer, die angsterzeugend nur noch von Corona, Covid-19 und von Krise sprachen. In den Hoffnungs-Impulsen versuchte ich, aufbauend zu sprechen – nicht im Sinne eines goldenen Mittelweges, sondern auf Grund der uns von Gott geschenkten Hoffnung.

 

Als Christen dürfen wir immer zuversichtlich sein, auch in schwierigen Zeiten, wie der Apostel Paulus einmal von sich sagt, „von allen Seiten werden wir in die Enge getrieben und finden doch noch Raum“ (2 Kor 4,8). Wir sind als Christen aber auch realitätsbezogen, ohne sorglos zu werden oder Gefahren zu ignorieren.

 

An das Ende des Monats April setze ich ein Wort von Johannes Bosco. Er war ein begnadeter Jugendseelsorger und Ordensgründer. Nach einem erfüllten und segensreichen Leben bekannte er: Wenn er rückwirkend in seinem Leben etwas anders machen könnte, würde er noch größeres Vertrauen in Gott setzen.

 

In einem Spielfilm sieht man den alt gewordenen Heiligen in einem Rollstuhl sitzen. Szenen seines Lebens ziehen an ihm vorüber. Eine Szene zeigt ihn als Jugendlichen unter einer Schar von Kindern. Auf einem Spielplatz steht er wie ein Akrobat auf einem Seil, das zwischen Bäumen ausgespannt ist. Gebannt schauen die Kinder zu ihm auf. Während der Bilderfolge fängt Don Bosco leise an zu sprechen:

 

„Das war mein Geheimnis, das Geheimnis meiner Kinderjahre: Nur geradeaus sehen, nicht stehenbleiben, nicht nach der Seite sehen und nicht in den Abgrund unter meinen Füßen. Den Blick immer nur nach vorn gerichtet mit dem Vertrauen in die Kraft des Herrn.“

 

 

(c) Pfarrer Christoph Haider